2 Dezember 2025 · Kundengeschichten · Eva Korkina
Leben mit dem Post-Polio-Syndrom – die Geschichte von Zsuzsanna Snarey
Lernen Sie Zsuzsanna kennen, eine 84-jährige Polio-Überlebende aus Nottingham, England. Sie wurde in Ungarn geboren und war erst acht Jahre alt, als sie in einem Waisenhaus an Polio erkrankte – nachdem sie gemeinsam mit ihrer Mutter vergeblich versucht hatte, aus dem kommunistischen Ungarn zu fliehen. Es folgte ein langer und entschlossener Weg voller Heilung, Durchhaltevermögen und Engagement – ein Lebensweg, der bis heute inspiriert.
Ein Weg der Genesung
Nach der Diagnose verbrachte Zsuzsanna mehrere Monate mit Erholung und Rehabilitation. „Mit der Hilfe meiner Mutter konnte ich nach etwa einem Jahr wieder stehen“, erinnert sie sich. „Ich begann mit Krücken zu laufen und ging später nach und nach zu einem Gehstock über.“ Im Laufe der Jahre wurde sie an beiden Füßen operiert, und während der Ungarischen Revolution gelangte sie schließlich nach England.
Ihre Entschlossenheit in jungen Jahren prägte ihr weiteres Leben – vom erneuten Erlernen des Gehens bis hin zu einer Karriere als Naturwissenschaftslehrerin und später als Fußpflegerin. Sie schrieb Bücher über die Geschichte ihrer Familie und entwickelte eine große Leidenschaft für Sprachen und Genealogie. Heute bleibt sie aktiv, lernt Italienisch und reist sehr gern.
Leben mit dem Post-Polio-Syndrom
Wie viele Polio-Überlebende entwickelte auch Zsuzsanna später das Post-Polio-Syndrom (PPS) – eine Erkrankung, die Jahrzehnte nach der ursprünglichen Infektion neue Muskelschwäche, Müdigkeit und Gleichgewichtsstörungen verursachen kann. „Post-Polio kann sehr tückisch sein“, erklärt sie. „Viele Ärzte möchten helfen, aber sie erkennen nicht immer, dass es sich um eine echte, ernstzunehmende Erkrankung handelt. Es kann lange dauern, bis man die richtige Diagnose erhält – manchmal heißt es einfach, es sei nur Arthrose oder das Alter.“
Für Zsuzsanna erforderte es viel Durchhaltevermögen, die richtige Unterstützung zu bekommen. Als sie eine Anzeige von Ambroise in der Zeitschrift der British Polio Fellowship sah, sprach sie ihren Arzt darauf an. „Es hat zwei Jahre gedauert, bis ich die Genehmigung für Orthesen an beiden Beinen bekam“, sagt sie. „Ich hatte Glück, dass ich in die Niederlande reisen konnte, um sie anfertigen zu lassen. Viele Menschen haben diese Möglichkeit nicht. Oft hören Betroffene ganz mit dem Gehen auf, wenn die Wartezeiten zu lang werden. Dank der Orthesen kann ich mich noch auf die Beine stellen und bewegen.“
Ihre Erfahrungen mit UTX-Orthesen
Zsuzsanna trägt zwei UTX SWING-Orthesen von Ambroise – eine an jedem Bein – die ihr helfen, mobil und unabhängig zu bleiben. Ihr orthopädischer Spezialist erklärt:
„Zsuzsanna hat eine verminderte Kontrolle des Quadrizeps, eine Hyperextension des Knies und einen Valgus – besonders ausgeprägt auf der linken Seite. Die UTX SWING-Orthesen bieten Stabilität und verhindern eine übermäßige Hyperextension. Mit der Zeit haben wir kleine Anpassungen vorgenommen, um das richtige Gleichgewicht zwischen Stabilität und Komfort zu finden.“
Die UTX-Orthesen sind leichte, dynamische Knie-Fuß-Orthesen (KAFOs), die beim Gehen unterstützen und gleichzeitig eine natürliche Kniebewegung ermöglichen. In Zsuzsannas Fall helfen sie, die Knieausrichtung zu stabilisieren und geben ihr Sicherheit beim Gehen, trotz geschwächter Muskulatur.
„Beim Post-Polio-Syndrom ist das Gleichgewicht das A und O“, sagt sie. „Es braucht präzise Feinarbeit, um die Orthesen genau richtig einzustellen. Mit zunehmendem Alter wird das schwieriger, aber sie machen immer noch den entscheidenden Unterschied.“
Aktiv und neugierig bleiben
Trotz aller Herausforderungen bleibt Zsuzsanna aktiv und wissbegierig. Sie lernt gern Sprachen, beschäftigt sich mit Geschichte und plant Reisen. Ihre Geschichte zeigt, dass Durchhaltevermögen und die richtige Unterstützung helfen können, ein Stück Selbstständigkeit zu bewahren – selbst viele Jahrzehnte nach Polio.
Bei Ambroise fühlen wir uns geehrt, Menschen wie Zsuzsanna zu unterstützen – Menschen, deren Lebensgeschichten zeigen, wie sehr durchdachte orthopädische Hilfsmittel das Leben positiv beeinflussen können. Ihre Reise steht für die Stärke des menschlichen Geistes und für den Wert stetiger Innovation und Weiterentwicklung in der orthopädietechnischen Versorgung.